Es mach die Seele frei, lässt die Augen leuchten und die Mundwinkel hochziehen. Vor allem, wenn die Verschmelzung des Körpers mit der Musik für einmal nicht in so verkokst verkorkst-/verklemmtem Umfeld stattfindet. Es lohnte sich also durch und durch, wieder einmal den langen, beschwerlichen Weg in die gute alte und rote Fabrik hinter sich zu bringen. Mit der richtigen Vorarbeit, will heissen ein wenig Rum gegen die Kälte und den Regen, ein wenig Sudoku für das Hirn (ja, ich liess es mir beibringen!), und Lachen für die Seele, geht das auch ganz gut. Mit der Wärme der Erinnerung an frühere Clubbing-Zeiten im Bauch, betrat man also die vermalten aber würdevollen Räume und wurde nicht von gähnender Leere empfangen. Dafür von einem Haufen sympathischer junger und alter Mittänzer, aus allen Ecken der Szenen Zürichs, und von einer Musikanlage, die dunkel an illegale Parties erinnerte. Baseballcaps tanzten mit Seidenschals, Punkfrisur mit Hippiehaaren, Goth-Röcke mit Stöckelschuhen. Man wurde auch nicht argwöhnisch angeschaut, als die Frisur nicht mehr sitzte oder sich das eine oder andere Schweisströpfchen auf die hauseigene Stirn begab, auch nicht mal dann, als man sich zu später Stunde zu eher ungewöhnlichen, aber wundervoll spassigen Tanzmanövern hinreissen liess. Es tat gut, sich frei zu fühlen und die Arme in die Luft zu reissen und bemerken, dass eine Durchmischung der Ausgeh-Kulturen eben doch funktioniert. Allen Unkenrufen zum Trotz.
Fazit: Sudoku zur später Stunde macht fit für die nächste Runde. (keine Angst, das macht nun wirklich keinen Sinn)