(Besten Dank dem lieben noo, der mich auf den Beitrag auf Ronorp aufmerksam gemacht hatte 😉 )
Dass Ronorp sich teileweise zu einer Tummelwiese für unzufriedene Mitbürger Zürichs entwickelt hat, muss man hier ja nicht sonderlich betonen. Eben diese Wiesen, auf denen man sich tummeln kann, oder besser die Holzstege, die dem gleichen Zwecke gelten, gerieten ins Kreuzfeuer einiger unzufriedenen Badigästinnen, denen das Herumrennen und -schreien der Kinderchen auf den Keks geht. Man giert nach Ruhe in den Badis, hat man doch in seinem Job schon genug Stress und vielleicht sogar noch nervenaufreibende Kollegen, die sich wie Blagen verhalten. Alles verständlich. Es wurde bei all dem Gezeter allerdings vergessen, dass unsere jüdischen Mitbewohner Zoorichs sich darum in den Frauenbadis aufhalten, weil es ihnen oftmals nicht gestattet ist, sich in gemischte Badeanstalten zu begeben. Da stellt sich doch wohl eher die Frage, warum es denn keine kindgerechte Frauenbadis gibt, die grösser sind, und das Geschrei somit nicht die Gehörgänge empfindlicher Ruhe-Jünger irritiert. Die Neuzuzüger zu beschuldigen, halte ich für extrem schwierig, wissen wir doch, dass auch die Zürcherlis sich gerne paaren und eventuell auch mit dem Nachwuchs baden gehen möchten. Um die nötige Ruhe zu finden, gibt es doch viele schöne Möglichkeiten, wie Musik hören, Zeitung lesen (und dabei üben, Lärm auszuklammern), mit Freunden zusammensitzen und über die schönen Seiten des Lebens diskutieren. Ruhe findet man nicht, in den zürcher Badeanstalten. Dies liegt jedoch käumlich an den Kindern, wohl eher daran, dass die Orte brechend voll sind und sich die Menschlein schon fast stapeln müssen, um etwas Sonne abzukriegen. Da ist Kreativität und Flexibilität gefragt. Will ich einfach nur lesen und nichts hören, dann tu ich das eben auf einem Balkon, in einem Park oder im Bett. Will ich trotzdem baden gehen dabei, dann gibt es weiss Gott noch genug Orte, ein bisschen stadtauswärts, die sich als echte Erholungsjuwelen entpuppen. Aber wahrscheinlich weigert man sich aus Prinzip, aus der Stadt zu fahren, denn um das liebe Prinzip geht es doch eigentlich, darum, aufgrund Geborenseins in Zürich auf seinen rechtmässigen Platz zu pochen, Frust abzulassen. Dass man selbst etwas beweglicher werden muss, wenn Umstände sich verändern, kommt einem dann freilich nicht in den Sinn.
Fazit: Wer Ruhe braucht, muss sich Ruhe schaffen.
Jawohl! Ich kann da nur die Badi Rotmonten oder natürlich die berühmten Drei Weihern in St. Gallen empfehlen, die sind super! Aber da braucht’s wohl für einen echten Zürcher doch sehr viel Überwindung, mal einen Tagesausflug ins allseits beliebte Lästerobjekt St. Gallen auf sich zu nehmen;-).
Für die echten Zürcher schon. 😉 Ich würde den Kampf aufnehmen. 🙂