Liebe Tageszeitungen, es liegt auf der Hand, dass man heutzutage wohl etwas reisserischer sein muss, um im harten Tagesgeschäft die müden Blicke der morgendlichen Leser vorwiegend auf die eigenen Zeilen zu ziehen. Allerdings existieren auch da Grenzen. „Viel Arbeit für die Dignitas“ überschreitet diese, auch wenn die Aussage wahrscheinlich seine Richtigkeit hat. Nicht ganz sicher, ob dies an der eigenen Dünnhäutigkeit oder an der eher empfindsamen Tageszeit lag, schreckte ich empört zurück und es beschlich mich das Gefühl, dass man den Bericht auch etwas sensibler hätte formulieren können. Schliesslich geht es um den kalkulierten Freitod, was meiner Meinung nach einer gewisse Intimität verlangt.
Fazit: Man liest nicht weiter, weil man vor lauter Nasenrümpfen nix mehr sieht.
In diesem Sinne einen schönen Tag, mit viel Arbeit.
Na, da wirst Du heute Morgen Deine helle Freude an der Blick-Schlagzeile gehabt haben: „Sterbehilfe in Akkordarbeit!“ (oder so ähnlich)
Ich bin übrigens je länger je mehr überzeugt, dass es „.ch“ gar nicht gibt. Die haben am ersten Tag ein paar am Bahnhof verteilt und überall diese Zeitungsständer aufgestellt, aber die bleiben immer leer. Überall. Ich hab in der ganzen Stadt St. Gallen noch keinen gesehen, der eine Zeitung enthalten hätte, egal ob morgens um 6, 8 oder 10.
Die sind wahrscheinlich ganz gemeine Betrüger. Verkaufen Inserate, machen aber gar keine Zeitung. Oder gerade mal so viele, wie sie als Beweis für ihre Inserenten brauchen. Jawohl.