Die nackte Wahrheit

Polterabend – einige zucken schon beim Vernehmen dieses Wortes ängstlich oder auch peinlich berührt zusammen. Andere verdrehen nicht wenig genervt die Augen, oder geben gleich feuchtfröhliche und nicht minder peinliche Geschichten über dieses Ereignis zum Besten – Früher oder später endet die Thematik beim Unvermeidlichen: den Stripperinnen. (Wer sich jetzt schon über das triviale Thema aufregt, sollte sich lieber wieder in seine NZZ vertiefen und sich kreative Vorschläge zur Erweiterung der eigenen kulturellen Bildung zu Gemüte führen. Denn hier geht es ums Eingemachte.)

Als weibliches Wesen würde man ja schon annehmen, dass es die meisten Männer entzückt, wenn sich so eine Dame mit gekonnten und grazilen Handgriffen die wenigen Nylonfäden zu motivierender Musik vom Körper streift. Weit gefehlt – Hört man sich im engeren Freundeskreis um (man ist ja nicht verklemmt), so muss man mit Schrecken feststellen, dass sich die Gesichter der Herren ängstlich verziehen und sie das Ereignis des Beobachtens einer nackerten, fremden Frau eigentlich nur beschämend, peinlich oder sehr unangenehm finden. Die Dame sei ja IRGEND eine, und schliesslich hätten sie ja nicht zum ersten Mal einen Frauenkörper aus der Nähe gesehen (ja, das wollen wir doch hoffen!). Einleuchtend werden diese Aussagen erst, wenn man sich einmal, zum Beispiel bei Tante Wikipedia, in die Geschichte des Striptease einliest: diese reicht einige Jährchen zurück, in eine Zeit (ungefähr Mitte 19. Jahrhundert, einige reden sogar noch von der Antike), in der es wirklich unerhört war, wenn Frau sich bloss in blickdichten Strümpfen zeigte. Weil dies jedoch schnell Anklang fand, was nicht verwundert, trauten sich sogar einige Damen, in schwarzen Nylons den Cancan zu tanzen. (Ihr wisst schon, Rüschenröcke hin- und herschwingend) Diese Aktionen wurden mit Geldstrafen und Verfolgung belegt. Ja, kein Wunder war das damals interessant! Mann sah ja damals auch wirklich gaaar nichts, höchstens seine eigene Frau, und das auch erst nach jahrelanger Wartezeit! Der Reiz des Verbotenen und Verborgenen siegte in dieser Zeit auf der ganzen Linie.

Aber heute? Heute sieht man den ersten Strip ja schon morgens in der (pfui) Tram, wenn man die Zeitung aufschlägt (Nein, nicht im Blick, ich spreche hier von ganz simpler Unterwäschewerbung). In gängigen Fernsehprogrammen werden einem so viele Hinterteile und Oberweiten präsentiert, dass Mann offenbar nur noch müde abwinkt, wenn eine Stripperin auf dem Programm steht. Aber da muss auch noch etwas anderes im Spiel sein. Wie oft sah man im Fernehen schon diese beklemmende Situation, in der ein Mann hochroten Gesichtes, umringt von noch zehn anderen nicht minder roten, schweissglänzenden Köpfen, sich auf einem Stuhl die Extremitäten einer Stripperin gefährlich nahe zu Leibe rücken lässt (lassen muss?) ? Wie froh war man jedesmal darüber, der betroffene Mann wahrscheinlich auch, wenn die Show dann endlich vorbei war? Kein Alkohol auf dieser Welt scheint das Leiden zu dämmen, das Mann empfindet, wenn mit von so viel überwältigender, nackter Wahrheit konfrontiert wird. Einige brechen in fast verzweifeltes Gejohle aus oder klatschen wie wild, weil sie wahrscheinlich nicht wissen, was sie sonst tun sollen! Was sind das für Emotionen, die da zu Tage treten?

Es lässt sich doch auf einen Nenner bringen: Es ist allen einfach nur peinlich. Niemand ist gerne so ausgestellt. Doch die Frage, warum dann eigentlich immer wieder eine Stripeinlage zum Polterabend gebucht wird, ist damit nach wie vor noch nicht geklärt. Will man den zu Verheiratenden damit quälen? Macht man das einfach aus purer Unkreativität? Lieben so viele Leute einfach das Fremdschämen und die Schadenfreude, oder ist da nicht doch noch ein kleines Restchen Reiz dabei? Es macht einfach keinen Sinn, dass die meisten Männer den Striptease nicht erquickend finden, das Geschäft auf diesem Gebiet aber nach wie vor einwandfrei läuft.

Dazu passt der Kommentar eines lieben Freundes: „Du kennst eben echte Männer. Die lieben es, wenn ihre Freundin strippt, alles andere kann ihnen gestohlen bleiben“ (Wortwahl etwas abgeschwächt 😉 )

Und weil diese Bemerkung eine wahnsinnig Beruhigende Wirkung hat, glaubt Frau doch gerne daran, nicht wahr?

Fazit in eigener Sache: Liebe Freundinnen, solltet ihr jemals auf die Idee kommen, mir einen langhaarigen Adonis (-Affen) in Leoparden-String zum Polterabend zu buchen, vergesst es. Soviel erträgt KEINE Freundschaft.

Les Jeux sont faits

Leider kommt hier nicht die erwartete Abhandlung über Sartre, liebe Freunde der Literatur. Schliesslich sind noch immer Sommerferien und das bedeutet für altbackene Schülerinnen in etwas das gleiche wie für deren jüngeren Vertreter. Es wird nichts gemacht, was die grauen Zellen in einem Übermasse anstrengt. Hier geht es um etwas ganz anderes: letzte Arbeitstage. Meist sind es gute Tage, deren Vorabende oft feuchtfröhlich in irgend einer der vielen Freiluftbars (oder wahlweise Stickluft im Winter) viel zu spät enden, an denen man schliesslich die Zielgerade entspannt und leicht debil bezwingen kann. Es gibt meist auch noch viel zu tun, haben sich doch in ein paar Jährchen Büro so einige Dinge angesammelt. Tupperware in der geschäftsinternen „Küche“, zumindest war es mal eine, Fellstiefel im Korpus, die man von Vorteil im Hochsommer nach Hause schafft (oder einfach auf die Strasse stellt), verfängliche Privatsachen löschen und weinerliche Verabschiedungsmails verschicken. Und ganz wichtig: Alle zwei Minuten auf Facebook auf „Home“ klicken. Man weiss ja nie! Auch schön ist das Anreissen eines neuen und irrsinnig kreativen Projektes, dessen Tasks man dann in der letzten halben Stunde in einem Excel-Sheet an ein paar arme Mitarbeiter verschickt und gleich an sie delegiert. Schliesslich ist man ja bald weg. Hat man schlussendlich schweissgebadet ob des ganzen Endspurtes den ersehnten Feierabend erreicht, stiehlt man sich mit einem ausgewählten Kreis von Schon-fast-Ex-Mitarbeitern aus dem Büro, um ganz viel Bier gegen den Trennungschmerz zu konsumieren. Das Leben ist schön!

Fazit: So lasset uns trinken auf all das Neue und vergangene Alte!

blog.noonee.net, new and improved!

Mein Herzchen hüpft! Der lieblichste Blog, seit es diese gibt (und diesen gibt es eigentlich schon sehr sehr lange), ist wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht! Freut euch auf frische Berichterstattungen und wundervolle Aus- und neue Durchblicke. Wir sind gespannt, Mariechen und ich. 😉

Mir fehlen die Worte

Liebe (schon ehemalige?) Leserinnen und Leser,

Bitte entschuldigt meine erdrückende Stille. Es ist nicht so, dass mir die Worte fehlten, im Gegenteil, es gäb wahnsinnig viel zu erzählen. Auch fehlt es nicht an ironisch gefärbten Anekdoten. Es ist nur so, dass ich meine Ergüsse auf die Nachtstunden verschieben müsste, da sonst keine Zeit vorhanden wäre, hier etwas zu hinterlassen. Nur sähen dann meine Beiträge traurig und verwirrt aus, da ich dann schon halb träumte, und das will ja niemand, nicht wahr?

 

Nun ja, vielleicht findet sich ja im Sommer (!!) einmal eine Zeit der Musse, in der ich dann meine so aufregenden Memoiren hinterlasse. Bis dahin eine warme und sonnige Zeit!

Das noch immer nicht leiser gewordene Mariechen 😉

Über gewisse Männer und offene Bücher

Gewisse Herren der Schöpfung (und ja, es gibt Gott sei Dank ganz andere Beispiele) haben noch nicht herausgefunden, dass man in offenen Büchern lesen kann. Insbesondere wenn die Schriftgrösse des Textes schätzungsweise 24 Punkt beträgt, er auch noch fettgedruckt und rot ist und uns ins Gesicht schreit: Ich will dich ins Bett kriegen! Bitte. BITTE! (Die Explicit-Version kann man persönlich bei mir anfragen, aber es hat auch Kinder im Web, die man nicht verderben will, nicht wahr?). Faszinierend an diesen Büchern, äh Männern, ist ja, dass sie es auf unglaublich ausgeklügelte Weise schaffen, einen aus dem Lager der Vergangenheit wieder auszugraben. Einige haben wahrscheinlich ein schlaues Büchlein, in dem sämtliche Koordinaten der Frauen enthalten sind, womit man sie ganz leicht und jederzeit wieder aufspüren kann und wenn man eine Suchanzeige dafür aufgeben muss. Andere benutzen Google oder Klassenfreunde. Welchen Weg sie auch immer einschlagen, das Resultat ist jedesmal unbezahlbar witzig und ähnelt sich im Inhalt. Grundsätzlich geht es meist darum, dass sie wirklich unglaublich fest an uns denken mussten (eigenartig, und das nach so langer Zeit?) und gerne wissen möchten, was wir denn heute so machen würden und wie es uns ginge (seltsam, das hat uns doch früher auch nicht interessiert). Den Todesstoss der Unterhaltung gibt Frau dann just in dem Moment, wo sie entweder zu viel über sich selbst schreibt, oder ganz erfreut erwähnt, dass sie einen Freund habe.

Was lernen wir daraus? Nun ja, wir Frauen kochen gerne und essen frisch, gewisse Männer wärmen lieber die alte Suppe wieder auf. Bloss dass die offenen Männer-Bücher das ein wenig ehrlicher tun könnten, die Antwort wäre wahrscheinlich die selbe. 😉

Oh, du wundervolle Zeit

Wo bist du nur hin? Du goldige, hübsche Zeit, die du mir das Schreiben von enorm wichtigen Texten ermöglicht hattest. Nun, eigentlich weiss ich ja, wohin du dich begeben hast. In meine hübschen Bücher,die orangen, grünen und auch violetten. Gemütlich gemacht hast du es dir dort, und doch bist du immer knapp dran. Auch die wohlbekannten Skandale blieben aus, wegen deines Umzugs. Gut, zwischendurch liess ich schon wieder die Puppen tanzen. Aber auch das hatte ich nie für die Nachwelt festhalten können.

Hiermit kann ich hochoffiziell mitteilen, dass mein armes, kleines Blog wahrscheinlich schweigen wird, die nächste Zeit. Aber ich komme wieder! Und das mit perfektionierter Grammatik (hoffentlich!) !

Stille Orte – Grosse Veränderungen

Sicherlich gibt es erquickendere Themen, als das stille Örtchen. Trotzdem muss erwähnt werden, dass sich die Innenarchitekten auch da sehr kreativ geben können, wenn sie denn wollen. Eine der grossartigsten Erfindungen ist sicherlich das Unisex-Klo. Man erinnere sich: Ally Mc Beal, geheime Gespräche, die garantiert von der betreffenden Person belauscht wurden, die Spül-Fernbedienung, lauschiges, gemeinsames Händewaschen?

Nun, aufgrund äusserer Umstände kommen neuerdings gewisse Personen in den Genuss eines solch emanzipierten Ortes. Wer sich nun denkt, dass das in irgend einer Weise aufregend oder lustig sein soll, der sollte einmal mit eigenen Augen sehen, was passiert, wenn Weiblein und Männlein da zufälligerweise aufeinander treffen. Verschämt zu Boden guckend waschen sie sich hurtig die Hände und versuchen den Drang, ihre Frisuren oder Ähnliches vor dem Spiegel zu korrigieren, zu unterdrücken. Man weiss ja auch gar nicht, wie man da kommunizieren soll, da nun der übliche Tratsch verboten ist. Was soll man schon sagen? „Na, auch mal ne kleine Pause eingelegt, höhöhö“ ist sicherlich schonmal nicht sehr angebracht. Ist ja irgendwie verständlich, dass man sich ein wenig unbehaglich fühlt, schliesslich ist das der Ort des Geschehens, wenn es um die kleinen Tricks im Alltag geht. Der Ort des neusten Klatsches und der Kosmetik, des Privatlebens. Man will doch nur ungern zugeben, dass man den ganzen Tag bloss immer nur so frisch aussieht, weil man sich beispielsweise alle zwei Stunden die Zähne putzt, Yoga übt oder jedesmal die Haare zurecht macht. Das sind die kleinen Geheimnisse des alltäglichen Lebens, die nicht einfach so, bloss weil einem das Zusammenleben so aufgezwungen wurde, aufgedeckt werden dürfen, ansonsten werden wir zwar nobel, aber vollends abgeklärt und vielleicht sogar geschockt zu Grunde gehen.

An diesem leicht peinlichen Beispiel sehen wir, dass dieses System des stillen Ortes vielleicht im Fernsehen zum Schenkelklopfer wird, im realen und vor allem schweizerischen Umfeld müsste man da etwas behutsamer vorgehen und die Menschen seelisch darauf vorbereiten, zum Beispiel mit Rollenspielen oder ein paar Beispielen von angebrachten Gesprächsthemen, die man in einer solchen Umgebung anschneiden könnte. Klar, es muss vorwärts gehen im Leben, es gibt einige Horizonte zu erweitern. Hier jedoch dürfte ausnahmsweise mal alles beim alten bleiben.

Fazit: Das Leben ist spannend genug. 😉

Die Welt dreht sich..

..Und so viel geschah, worüber man stundenlang schreiben könnte, es gab rauschende Feste, hübsche Ausgangs-Anekdoten, empörende Zeitungsartikel und die allseits beliebten, immer nervenden Zeitgenossen, über die man sich so gerne beklagt. Blocher schlägt über die Stränge, Mörgeli zeigt seine Schokoladenseite, die Schafe werden weiterhin aus dem Land gekickt – die Welt dreht sich, eine Mühle der menschlichen Abgründe und der farbigen Ereignisse. Die Zeit immer da und sie vergeht, leider bleibt sie nicht genug lang bei mir, damit eine schöne Aneinanderreihung von Worten entstehen könnte.

Fazit: Ich komme wieder. Irgendwann. Mit Pauken und Trompeten. 😉

Mariechen drückt die Schulbank

Es ist faszinierend, wie schnell man sich wieder in die fleissig-/rotwangige Schülerin mit latent schlechtem Gewissen verwandeln kann. Noch nicht mal den ersten Schultag des steinigen Wegs der Erwachsenenmaturität hinter sich gebracht, verhedderte sich das arme Mariechen schon in undurchsichtigen Schulplänen, Zielvorgaben und Hausaufgaben.

Da ist sie mal gespannt, wie das weitergeht. Sie wird euch aber sicher gerne mal von ihren Fortschritten in Physik berichten. Das gefällt euch sicher. 😉

Ein herrliches Wochenende allen!