Velofahren für Nicht-Zürcher

Ich heisse Urs. Nennen wir mich mal Urs. Ich lebe in Zürich und habe ein Fahrrad. Das ist übrigens ganz wichtig – Als Zürcher braucht man ein Fahrrad und das soll man unter jeden Umständen benutzen. Ob schlaftrunken, betrunken oder verletzt – Wer nicht zur Arbeit oder nach Hause radelt, entlarvt sich als spiessiges Landei. Ich radle schon von Kindesbeinen an. So lange lehne ich mich auch gegen Verkehrsregeln auf – Ein echter Zürcher Velofahrer braucht keine Verkehrsregeln. Ich trage einen Helm und habe ein teures Rad – deshalb fühle ich mich unsterblich.

Ich kann mich gar nicht entscheiden, was  meine liebste  Beschäftigung ist. Ist es nun die Ampel bei tiefrot zu überqueren oder wunderschöne Überholmanöver auf einer grossen Umfahrung? Es erfüllt mich doch alles mit Leidenschaft! Ich verstehe gar nicht, warum die anderen Radfahrer des Morgens so übel gelaunt sind. Manchmal kommen mir alle entgegen und schauen mich verstört an, einige machen beleidigende Handzeichen und tippen sich an die Stirn. Neulich wurde ich von einer jungen Dame, die mir entgegenkam, sogar als „Geisterfahrer“  beschimpft. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum mich dann auch noch alle Autofahrer anhupten. Dabei fuhr ich doch ganz links am Rand die Strasse hoch.  Radfahrer mit Kopfhörer, ja, die sollte man an den Pranger stellen. Ob man nun rechts oder links auf der Strasse fährt, ist doch einerlei. Hauptsache, die Leute gehen einem aus dem Weg, sage ich immer. Sonst fahre ich halt wieder auf dem Trottoir, da ist es weniger gefährlich.

Ich denke, diese Menschen sind einfach neidisch. Neidisch auf meine Ausrüstung, mein wunderschönes teures Rad und auf meine  Fahrkünste. Das kommt davon, dass ich ein echter Zürcher Radfahrer bin. Ich fahre bei jedem Wetter und in jedem Zustand. Das bin ich.

Grammatik: von Ellipsen und anderen Macken

So jetzt bin ich in die Falle getappt. Ich habe viel zu lange gewartet, und damit meine zwei Leser wieder verloren. Aber ist ja egal, wer meine sinnfreien Grammatik-Einträge liest. Es ist doch die Hauptsache, dass danach mein Gemüt wieder im Einklang mit der Welt ist.
Online-Therapie – Übrigens der letzte Schrei, wie mir scheint. Da mische ich selbstverständlich ganz vorne mit!

Eine Therapie scheinen auch die Autoren/Autorinnen der folgenden zwei Spruchbildchen zu benötigen. Denn ganz offensichtlich engt der quadratische Text ein, insbesondere den Bereich des Gehirns, welcher für den Humor und das Sprachzentrum verantwortlich ist. Aber seht doch selbst.

Telefonierende Sekunden?

Die Sekunden_Schmeissen_Handy

Frauen mit Stil – Das gilt nicht für das schöngeistige Schreiben, wie es aussieht.
Die Zeit war der Menschheit schon immer ein Rätsel. Was macht die denn den lieben ganzen Tag? Offensichtlich rennt sie uns nicht nur davon, Sie telefoniert auch noch!

Aber, aber, erwachsen!

Aber erwachsen

Häkelschwein, Häkelschwein, Häkelschwein. Was wolltest du uns hier eigentlich mitteilen? Dass du Ellipsen magst? Ist das postpubertärer Spät-Dadaismus? Jedenfalls muss man so derartig aufpassen im Leben! Sonst könnt man ja noch verstanden werden! Aber erwachsen.

Bett. Jetzt. Tschüss.

Grammatik: Beziehungen überstehen und unpersönlich persönlich werden

Liebe Freunde der kompakten Weisheiten, ich würde nun mit leeren Händen dastehen, hätte ich nicht so liebe Leute –  heute die zwei charmanten Damen Anna und Anna – die mich mit solch schönen Beispielen beglücken!

Kommen wir doch gleich zur Sache.

Beziehungstipps von Dr. Holper:

Beziehungen überstehen

Worum geht es in einer Beziehung? Es geht nicht immer darum, glücklich zu sein? Okay, akzeptiert. Und das alles perfekt läuft.

Moment.

Was soll denn perfekt laufen? Dass es nicht immer darum geht, glücklich zu sein? Du stellst aber grosse Forderungen an deine Umwelt. Du erwartest quasi schon die Erleuchtung von deinen Lesern. Mutig.

Also gut, nächster Teil: Es geht in einer Beziehung darum, den anderen zu akzeptieren – und vor allem! (‚hey ich hab da noch so einen spontanen Einfall, denn ich habe heute Morgen mein Ritalin vergessen!‘)

Den Rest des Satzes kennt ihr ja.  Ich weiss nicht, wie es euch geht, liebe Freunde; ich persönlich fühle mich beim Lesen, als wäre ich mit einem Moped auf der Motocross-Piste. Völlig durchgeschüttelt und flau im Magen.

Dankeschön!

Achtung, harte Fakten:

Fakt ist...

 

Ich musste auch schon meine zweite Persönlichkeit anrufen, damit man mich findet. Imfall!
Fakt ist, jeder von uns musste mal ihren Verstand um Rate fragen, damit man das richtige Deutsch findet.
Ich sage nur: einmal ist schonmal keinmal!

Ich bin kryptisch? Oh ja.

OverandOUT.

 

 

 

 

Grammatik – Die Verbess-Schlimmerung

Herrlich. Das Wochenende hat gestartet. Das Feierabendbier steht vor der Nase und mit Freude blickt man auf all den Aktivismus, den man wagemutig in die folgenden zwei Tage gepresst hat. Da bleibt nicht viel Zeit zum Schreiben, leider (für die einen auch zum Glück).
Das heisst für euch, liebe Freunde der schönen Sprache, dass ihr euch mit einem einzigen Bildchen vergnügen müsst. Doch es hat es in sich. Komprimierte Schlechtigkeit, sozusagen. (Danke zum Zweiten, Kevin!)

Langweiliges Fensterputzen:

Ironisches_Fensterputzen

Da muss ich erst einmal leer schlucken. Da freut man sich, endlich einmal einen gewissenhaften Menschen vor sich zu haben, und dann das!
Mit dem Verbessern der Orthografie im ersten Satz ist dem netten Kerlchen wohl die Puste ausgegangen. Er hat schon ein „ironisches“ Statement gesetzt und das soll  ja schliesslich auch reichen! ‚Orthografie spielt eine Rolle – haha, wie ironisch!‘

Nein, es gibt hier keine Ironie (für alle, die es nicht gewusst haben). Zumindest liegt sie nicht da, wo der Schreiberling denkt. Aber tiefe Traurigkeit, ja, die ist gerade sehr präsent. Ich hätte lieber das falsche „t“ in Kauf genommen als ein nominalisiertes „egal“.

„Schatz – Was ist das denn für ein scheiss Egal? Das ist kaputt!“
„Hast du endlich Scheiss-Egal gekauft? Mit dem wird sogar die schmutzigste Wäsche sauber!“
„Ist das Ikea-Egal nun endlich zusammengebaut?“
„Ich muss mal wieder aufräumen, man sieht die Egale schon gar nicht mehr“

Das könnte man nun ewig so weiterspinnen. Mach ich aber nicht.

OVERANDOUT!

Freudomat!

Ach herrlich, es läuft ja richtig was auf meinem kleinen, bescheidenen Blog. Das fühlt sich an wie Ostern, Weihnachten, Geburtstag und Freitag zusammen!
Dankeschön, ich fühle mich enorm gebauchpinselt!

Grammatik – Paranoide Monster und Comic Sans

Jetzt ist es passiert. Die Bildchen des Grauens fangen an, einen nicht unerheblichen Teil meines Speicherplatzes auf meinem geliebten Laptop zu besetzen. Man könnte fast den Eindruck bekommen, als sässen hunderte von hämisch grinsenden Bildchen-Trolle in dunklen Räumen, um mit Absicht solche Texte zu produzieren. Eigentlich sind die Posts ein wunderschönes Foltermittel. Mich könnte man jedenfalls mit diesen Methoden zum Singen bewegen, hätte ich irgendetwas zu verbergen. Stasi-Methoden? Nichts gegen diese quadratischen Quäl-Textchen!

Der Weg (zugesendet von Kevin, vielen Dank!):

Apostroph_Katastroph

Ach, welch Schmerz in meinem Herzen!
Es war einmal ein Apostroph, das fühlte sich gar alleine
Da kam ein weiser Bildchen-Philosoph und machte dem Apostroph Beine
Voller Inbrunst und gar ohne Regel – Ach ach, ich weine, ich WEINE!

Verliebt und gar nicht abgelenkt:

Nicht_ablenken

Okay. Warum sollte man dann noch jemanden provozieren? Und wen sollte man provozieren? Die Männer? Die anderen Frauen? Und was soll dieser Kuss?
Klärt mich auf!

Parenting-Fail oder wenn das Bett Beine bekommt:

Es_HATMEINE_Beine

Nicht bloss, dass es dem Schreiberling offenbar zuviel war, notwendige Leerzeichen zu setzen.
Das Bett, worunter sich das Monster versteckt, hat offenbar die Beine des Vaters und frisst nur kleine Kinder.
Schön.

WEITER!

Grammatik-Paranoia:

Paranoid

Und bloss weil du paranoid bist, heisst das noch lange nicht, dass du berechtigt bist, das Komma des Relativsatzes wegzulassen und „dass“ mit „das“ auszutauschen. Denn es spielt eine Rolle. Auch wenn du mir das nicht glaubst, lieber So-is-DES-Nur-So-UND-Ihr-wisst-Dass-es-So-Is.

Und jetzt zu meinem absoluten Favoriten:

Lästern_und_dich_einem_schätzen

Ihr habt es richtig gesehen. Da haben wir ihn schon wieder, unseren geschätzten Elmar Rassi. Der mit den Verläufen und Comic Sans. Weil er überzeugt ist davon, dass dies der richtige Look für sein Sprüche ist. Noch viel schöner: Es gibt tatsächlich Leute, die das Sprüchlein teilen, ohne zu merken, dass es nicht das heisst, was sie selber eigentlich meinen.

Ich versuche es mal:

Du, Elmar, schätzt Menschen mehr, die einem ins Gesicht sagen können,wenn sie jemand anderen nicht mögen, als diejenigen, die so tun, als ob sie jemand anderen mögen und dann hinterm Rücken über einen lästern.

Zu Deutsch: Du hast lieber falsche Menschen, die vor dir über jemand anderen lästern, als solche, die hinter deinem Rücken reden.

Wolltest du das sagen? Falls nein, gebe ich dir einen Gratistipp: Es gibt ihn jeder Sprache verschiedene Personen. Die sollte man nicht mischen.

Elmar, ich dich nicht mögen mehr.

OVER AND OUT.

Grammatik für du und mir!

Liebe Freunde!

Mit Freudentränen in den Augen darf ich euch schon die nächste Serie aus dem Horrorkabinett der Facebook-Bildchen präsentieren. Diesmal gaben sich die kreativen Schreiberlinge besonders viel Mühe! Aber seht selbst.

Dummer Idiot:

Dummer_Idiot

Das ist kein weiser Spruch, das ist keine Streicheleinheit für die Seele, das ist einfach nur doof. Oder soll ich sagen: Da rümpfen wir die Nasen, wie so dumme, eingebildete Erwachsene. Oder wie so Leute, die gerne Weisheiten in geschriebener Sprache lesen würden. Es ist einfach nicht genug, einfachnichtgenug!

(Was ich mich auch noch fragte: Warum tauschen eine Fünfjährige und ein Hund Nachrichten miteinander aus? Und wie?)

NEXT!

Angst vor Fehlern:

Angst_vor_Fehlern

Gewisse Leute, zum Beispiel deine Wenigkeit, sollten wirklich mehr Angst vor Fehlern haben. Es stimmt schon, dass Kommas Leben retten. Hier nicht. Wirklich nicht. Schluchz.

Und jetzt, ein Kunstwerk! Denn du bist niemals zu alt….

Niemals_zu_alt

..um während eines Anfalls von Kreativität verpixelte Comic-Sans-Schrift(KURSIV!! Freunde!! KURSIV!! und mit OUTLINES!) auf violettem Grund zu verwenden, das Ganze noch in einen Windows-95-Verlauf zu packen und dann auch noch mit Namen und Logo dahinter zu stehen! Reife Leistung Elmar. Das hast du wirklich gut gemacht mit dem Augenkrebs.

Schnell weg!

Eine Legende!

Nicht_Schlafen

„Ist es weil“? „Nachts“ grossgeschrieben? „Du“ grossgeschrieben? Kausalzusammenhang vermasselt?

Ich brauche so viel Rauschgift, um diesen Satz zu verdrängen, dass ich danach garantiert in keinem Traum eines anderen wach sein werde!

So. Das tat gut.

In diesem Sinne – Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heisst: Schreibdurchfall!

Grammatik und andere Fallen: Wütende Pinguine und Einsamkeit

Freunde der schönen Sprache, geschätzte Leser – nun ist es endlich so weit: Nach über einem Monat ist es dem Mariechen gelungen, ganze zwei Beispiele schmerzhafter Sprachverirrung aufzuspüren. Ich deute dies einmal als ein gutes Zeichen! Oder wurden mir die Bildchen mit Absicht unterschlagen? Lagen alle Sprücheklopfer mit einer Winterdepression darnieder und hatten keine Kraft, hässliche Zitate auf Facebook hochzuladen? Wir werden es nie herausfinden.

Eine unerwartete Wendung!

Egalwie_ABER

Schön! Ich mag Sprüche mit Spannungsaufbau. Dummerweise, lieber Autor, hast du dich selber mit deinem total deplatzierten „Aber“ geknebelt. Aber wenn du das unbedingt möchtest, kannst du danach aber auch nicht behaupten, keiner verstehe dich. So sieht es nämlich aus, als wären das zwei unterschiedliche, zufällig zusammengeworfene Sätze, die sich von Weitem argwöhnisch beäugen. Als hättest du etwas ganz anderes sagen wollen und mitten im Satz genervt  aufgegeben.

Es ist ja so: Was auch immer man auf Facebook schreibt. Aber im Endeffekt interessiert das ja keinen.

Korrekturversuch: „Egal wie viele Menschen dir sagen, dass sie dich lieben; im Endeffekt bist du immer alleine, wenn es dir beschissen geht“

Na? Deprimierend, oder?

Watschelnde Pinguine

Pinguin

Ich muss sagen, da kriege ich wirklich Krämpfe. Wieder so ein Beispiel von absoluter Missachtung von Korrektheit. Was haben wir gelernt im Deutschunterricht? Dass wir Wörter unter gewissen Umständen nominalisieren (substantivieren) dürfen, wenn sie als Nomen (Substantive) gebraucht werden. Ja – das ist teilweise nicht ganz so einfach, klar. Es ist schlimm, aber das schlimme ist nun einmal das Schlimme, weil der Pinguin ja auch nicht plötzlich der pinguin ist. So. Das alles wäre ja allein noch nicht so tragisch.

Kommas sollte man jedoch nicht dort setzen (oder weglassen), wo man gerade Lust dazu hat. Denn so klingt der Satz wie aus dem Munde eines ausser Atem gekommenen Schuljungen mit Zahnlücke. Und: falsch – einfach nur falsch!

Gemäss deiner Aussage, lieber Verfasser, ist das Schlimme daran ein Pinguin zu sein, dass wenn man sauer ist. Und „wegwatschelt“ sieht immer noch total süss aus. Ich weiss ja nicht, wer „wegwatschelt“ ist, aber ich bin mir sicher er/sie freut sich sehr über das Kompliment!

Alkohol!

Zuerst aber noch ein Korrekturversuch:

Nummer eins: „Das Schlimme daran ein Pinguin zu sein, ist, dass wenn man sauer ist und wegwatschelt, man immer noch total süss aussieht. “
Immer noch ziemlich holprig.

Nummer zwei: „Das Schlimme am Dasein eines Pinguins ist, dass er immer noch total süss aussieht, wenn er wütend wegwatschelt“

Und? Ich bin gleich ganz entspannt!

In diesem Sinne: Geniesst die Kurze Woche.

Grammatik und andere Fallen

Wir lieben sie, wir hassen sie: Die tollen Motivations-Sprüche, die immer wieder gerne im heimischen Facebook-Feed auftauchen. Ich mag sie eigentlich, auch wenn ich sie selber nicht teile (hab ich schon erwähnt, dass ich diese Wortschöpfung hasse?). Schliesslich sind die Sprüche oft wahr, oder zumindest klingen sie tröstend. Oder man grinst ganz insgeheim darüber.

Eine Frage geistert mir jedoch immer wieder durch den Kopf: Warum schaffen es die Gestalter dieser unsäglichen Bildnachrichten immer wieder, auch nur im kürzesten Satz mindestens einen Fehler zu machen? Oder wenn das noch gut geht, spätestens in der Bildunterschrift? Wieso die vielen Deppen-Leerzeichen? Ist einmal Durchlesen zuviel verlangt? Und warum muss das Ganze dann auch noch glitzern?

Wichtig: Ich spreche hier nicht von Leuten, die Deutsch als Fremdsprache sprechen und schreiben und somit in klassische Fallen tappen. Es ist auch eine verdammt schwere Sprache. Nein, diese Goldstücke stammen meist aus dem deutschsprachigen Raum von Ureinwohnern und treiben mir regelmässig die Tränen in die Augen. Erkennen die Menschen denn nicht, dass ein tiefgründiger Text ziemlich schnell doof wirkt, wenn er nicht korrekt abgefasst wird? Man kann so  ganze Doktorarbeiten versauen! Und ich bin mir sicher, dass dies auch regelmässig geschieht. Professoren, die sich auf die Schenkel klopfen! Einfach schade, wenn man wegen eines Textes in Gelächter ausbricht, wenn man doch eigentlich seufzen oder gewichtig nicken müsste.

Ich frage mich: Ist es den Leuten einfach egal? Denken sie, dass auf dem Internet andere, ganz eigene Grammatik-Regeln herrschten? Oder ist es einfach Faulheit, weil man annimmt, der Empfänger verstehe dann schon, was gemeint ist? Keine Bange, das ist meist (!) schon der Fall. Aber man muss ganz fest heulen dabei.

Als grosser Fan von der Serie „Your Grammar Sucks“ von jacksfilms nehme ich mir nun vor, hier einigermassen regelmässig (in Simones Welt also ca. zweimal im Jahr ) die schönsten Blüten zu veröffentlichen und mich kräftig darüber zu ärgern. Nein, vorerst mal nicht in Video-Form. Dazu habe ich einfach zu wenig Kamera-Gen.

Sollte ich also mal ein von dir geteiltes Bild/Kommentar posten, lieber Leser, sei bitte nicht beleidigt. Es geht ja schliesslich nicht um dich, sondern um den Text. Und wenn du mich gut kennst, weisst du, dass ich mir meiner eigenen Fehleranfälligkeit sehr bewusst bin. Aber ich lese meine Ergüsse wenigstens durch.

Wer mich kennt, weiss, dass ich einfach gerne böse bin. 😉

Zum Anfang habe ich nur ein einziges Bildchen (Aber da kommt noch mehr, da bin ich mir sicher):

Liebe ist… schön und macht blind. Aber nicht gegen alles!

Liebe ist_Kommafehler

Naja, wo soll ich anfangen? Der Spruch selber hat Gehalt, er thematisiert einen wichtigen Punkt, der in den meisten Beziehungen nicht wirklich beachtet wird. Aber warum, lieber Autor, hast du das Komma dort gesetzt? Mitten in einem ganzen Satz, der nicht getrennt werden möchte!  Wie kommt man auf die Idee? Wolltest du dem Leser eine kleine Lese-Pause gönnen? War dir der Satz zu lang? Oder hast du gezögert, ob das mit dem Fürsorglich-Sein auch wirklich stimmt? Poetische Note? Was auch immer: es ist falsch. Für mich fühlt sich das beim Betrachten an, als stelle mir jemand ein Bein: Selbst bei einem Streit – grumpf! autsch! – fürsorglich zu sein.  ZONK!

So ungefähr soll das laufen. Wenn man will, kann man mir auch Screenshots, Bilder oder was auch immer schicken, die ich dann mit Genuss kommentiere. Oder auch nicht. Vielleicht liest das auch gar keiner. Ich bin so populär. 😉

In diesem Sinne: ein Hoch auf die Grammatik !

Sommerliche Rastlosigkeit

Es ist Sommer in Zürich. Da dieser aber leider meist nur gefühlte zwei Tage dauert, müssen die Züritierchen dafür sorgen, dass sie möglichst jede freie Minute das Näschen in das laue Sommerlüftchen stecken. Am besten, man geht gar nicht erst nach Hause. Schliesslich gibt es am Rundfunk auch ein Sofa und man hat sogar eine Bar mit Barman, der einem regelmässig Teufelszeugs in Bechern serviert – Klar, nicht ganz gratis, das Ganze, aber prickelnd lecker. Die Musikanlage ist zwar nicht der Wahnsinn, dafür aber schön laut, was einem die Gelegenheit gibt, tief in sich hinein zu meditieren und innerlich lautstark über die angestrengt szenigen Menschen zu grinsen.

Selbstverständlich darf es nicht bei einem Ort bleiben und so macht man sich auf, um endlich auch mal in Frau Gerolds Garten herumstehen zu können. Nett ist es, auch wenn man von naturdünnen Zwanzigjährigen mitleidig angeschaut wird ( Ist ja gut: ihr werdet auch noch schrumpelig, da führt kein Weg daran vorbei!). Um den Abend abzurunden und an der frischen Luft zu bleiben, geht man am besten an eine illegale Waldparty.Wie früher. Nur müder. Auch wenn der Hin- und Rückweg länger dauert als der Aufenthalt auf dem eigentlichen „Dancefloor“ bleibt das gute Gefühl, was Besonderes erlebt zu haben. Oder wann bekommt man sonst Ecstasy angeboten, währenddessen ein riesen Feuerwerk statt in der Luft schon am Boden losgeht?

Nach einer kurzen Schlafpause hat man das Trauma ja gottseidank überwunden und begibt sich an einen total geheimen Ort am Zürisee, wo man sich nicht in einer riesigen Fleischfabrik wähnt und Punks, Yuppies (ja, die gibt’s schon noch- oder bsser: wieder?), alte Männchen, Hundebesitzer, Jogger ohne mit der Wimper zu zucken nebeneinander an ihrem Bierchen nippen und jede Stunde mal planschen gehen. Keine gegenseitigen Überdröhnungsversuche mit Musik – Keine hypernervöse Frisbee-Spieler, die ihr Talent just in dem Moment und an dem Ort ausleben müssen, wo sie eine spontane Enthauptung eines Mitmenschen riskieren. Einfach daliegen, lachen, trinken, Schundmagazine lesen (Rihanna hat ein Alkoholproblem, Suri Cruise ist ein verwöhnter Saugoof und Katie ist wieder Waitie Katie und ganz fest einsam!)und möglichst unelegant auf seinem Sarong (ja, den habe ich aus Thailand!) herumliegen. Pures Leben.

Ich höre den geneigten Leser schon lauthals „KOMMERZ“ schreien angesichts dieses eher gewöhnlichen Programms. Aber: Es macht halt am Ende des Tages doch mehr Spass, wenn man eine Stimmung mit anderen Menschen teilen kann. Sich gegenseitig in irgendwelchen Kunstcafés gelangweilt anschweigen und so tun, als wäre man total intellektuell, kann man auch später noch.

In diesem Sinne: Hoch die Tassen! (Da darf imfall auch nur Cola oder Mineral drin sein)