Wir lieben sie, wir hassen sie: Die tollen Motivations-Sprüche, die immer wieder gerne im heimischen Facebook-Feed auftauchen. Ich mag sie eigentlich, auch wenn ich sie selber nicht teile (hab ich schon erwähnt, dass ich diese Wortschöpfung hasse?). Schliesslich sind die Sprüche oft wahr, oder zumindest klingen sie tröstend. Oder man grinst ganz insgeheim darüber.
Eine Frage geistert mir jedoch immer wieder durch den Kopf: Warum schaffen es die Gestalter dieser unsäglichen Bildnachrichten immer wieder, auch nur im kürzesten Satz mindestens einen Fehler zu machen? Oder wenn das noch gut geht, spätestens in der Bildunterschrift? Wieso die vielen Deppen-Leerzeichen? Ist einmal Durchlesen zuviel verlangt? Und warum muss das Ganze dann auch noch glitzern?
Wichtig: Ich spreche hier nicht von Leuten, die Deutsch als Fremdsprache sprechen und schreiben und somit in klassische Fallen tappen. Es ist auch eine verdammt schwere Sprache. Nein, diese Goldstücke stammen meist aus dem deutschsprachigen Raum von Ureinwohnern und treiben mir regelmässig die Tränen in die Augen. Erkennen die Menschen denn nicht, dass ein tiefgründiger Text ziemlich schnell doof wirkt, wenn er nicht korrekt abgefasst wird? Man kann so ganze Doktorarbeiten versauen! Und ich bin mir sicher, dass dies auch regelmässig geschieht. Professoren, die sich auf die Schenkel klopfen! Einfach schade, wenn man wegen eines Textes in Gelächter ausbricht, wenn man doch eigentlich seufzen oder gewichtig nicken müsste.
Ich frage mich: Ist es den Leuten einfach egal? Denken sie, dass auf dem Internet andere, ganz eigene Grammatik-Regeln herrschten? Oder ist es einfach Faulheit, weil man annimmt, der Empfänger verstehe dann schon, was gemeint ist? Keine Bange, das ist meist (!) schon der Fall. Aber man muss ganz fest heulen dabei.
Als grosser Fan von der Serie „Your Grammar Sucks“ von jacksfilms nehme ich mir nun vor, hier einigermassen regelmässig (in Simones Welt also ca. zweimal im Jahr ) die schönsten Blüten zu veröffentlichen und mich kräftig darüber zu ärgern. Nein, vorerst mal nicht in Video-Form. Dazu habe ich einfach zu wenig Kamera-Gen.
Sollte ich also mal ein von dir geteiltes Bild/Kommentar posten, lieber Leser, sei bitte nicht beleidigt. Es geht ja schliesslich nicht um dich, sondern um den Text. Und wenn du mich gut kennst, weisst du, dass ich mir meiner eigenen Fehleranfälligkeit sehr bewusst bin. Aber ich lese meine Ergüsse wenigstens durch.
Wer mich kennt, weiss, dass ich einfach gerne böse bin. 😉
Zum Anfang habe ich nur ein einziges Bildchen (Aber da kommt noch mehr, da bin ich mir sicher):
Liebe ist… schön und macht blind. Aber nicht gegen alles!

Naja, wo soll ich anfangen? Der Spruch selber hat Gehalt, er thematisiert einen wichtigen Punkt, der in den meisten Beziehungen nicht wirklich beachtet wird. Aber warum, lieber Autor, hast du das Komma dort gesetzt? Mitten in einem ganzen Satz, der nicht getrennt werden möchte! Wie kommt man auf die Idee? Wolltest du dem Leser eine kleine Lese-Pause gönnen? War dir der Satz zu lang? Oder hast du gezögert, ob das mit dem Fürsorglich-Sein auch wirklich stimmt? Poetische Note? Was auch immer: es ist falsch. Für mich fühlt sich das beim Betrachten an, als stelle mir jemand ein Bein: Selbst bei einem Streit – grumpf! autsch! – fürsorglich zu sein. ZONK!
So ungefähr soll das laufen. Wenn man will, kann man mir auch Screenshots, Bilder oder was auch immer schicken, die ich dann mit Genuss kommentiere. Oder auch nicht. Vielleicht liest das auch gar keiner. Ich bin so populär. 😉
In diesem Sinne: ein Hoch auf die Grammatik !